Marbostel
Marbostel liegt im Süden des Gemeindegebietes Wietzendorf, wurde dort am 01.03.1974 als ehemals eigenständig eingemeindet, und bildet hier, wie auch teilweise im Osten, die Landkreisgrenze Heidekreis zu Celle ab und ist nicht zu verwechseln mit dem Luftlinie elf Kilometer entfernten Marbostel bei Soltau.
Felder und Wiesen, Wald und Moor prägen diese Außenortschaft entlang der K12. „Im eigentlichen Dorf ein Vollhof, zwei Halbhöfe und ein Kötnerhof und die Schule und nach Sünden und nach Norden je ein einstelliger Vollhof, Rodehorst und Meyerhof, dazu noch eine Abbauerstelle. Ausgedehnte Ackerflächen und weite Heide, sumpfartiger Bruchwald, Wiese und Moor.“, so umschrieb es der Junglehrer Heinrich Laue, der 1905 nach Marbostel kam um in dem bereits vor 1800 hier gebauten Schulhaus zu unterrichten.
Über das Siedlungsprogramm des Landes Niedersachsens entstand 1965 ein weiterer Betrieb am Rande der Gemarkung Marbostel auf moorigem Grund. Trockenlegung und Kultivierung von Moorflächen sollten dieses ermöglichen. Kühe, Pferde, Schweine, besonders auch Heidschnucken und die Imkerei halfen über Generationen das Auskommen der Familien auf dem Lande abzusichern und über den Mist der Tiere die wenigen und kargen Ackerflächen aufzuwerten. Besonders die Entwicklung des Kunstdüngers zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ größere Ernten wachsen und mit der Möglichkeit der Beregnung seit Errichtung der Kartoffelstärkefabrik im Jahr 1996 auch abzusichern. So konnten neben Roggen, Hafer und Kartoffeln auch anspruchsvolle Kulturen wie zum Beispiel Zuckerrüben, Raps, Gerste und Mais angebaut werden.
Gelegen zwischen den Truppenübungsplätzen Munster und Bergen wurden um 1955 auch in dieser Gemarkung Außenfeuerstellungen errichtet. Lediglich zwei der ehemals fünf Außenfeuerstellungen für militärische Nutzung werden noch genutzt, Truppenbewegungen und Schießlärm sind auf ein Minimum reduziert.
Bodenschätze in Form von Kies und Sand werden in Marbostel seit 1974 genutzt.
45 Menschen leben in Marbostel (37 Erwachsene und 8 Kinder, Stand: Mai 2022).
Eine vielfältige Natur auf unterschiedlichen Standorten wie feuchten Wäldern und Mooren, trockenen Lebensräumen mit Heide und Kiefern bilden die Grundlage für zum Teil sehr seltene Pflanzen und Tiere und laden zum Besuchen, auch entlang des Heidschnuckenweges, nach Marbostel ein.